Konservative Orthopädie in Krankenhaus und Rehabilitation – Gemeinsam den Weg zu sicherem Behandlungserfolg gestalten: Mit konservativ orthopädischer Therapie, Hilfsmitteln und Physiotherapie operative Eingriffe verhindern oder teure Liegezeiten verkürzen? In Deutschland wird immer noch eine hohe Zahl an Gelenkspiegelungen mit sogenannter Knorpeltherapie wegen Knorpelschäden bis zur Arthrose durchgeführt. Deren nachhaltiger Erfolg ist international umstritten. Allein 2023 erhielten in Deutschland eine halbe
Million Menschen eine Hüft- oder Knieendoprothesen-Operation. Lassen sich diese Operationen vermeiden? Wie können Hilfsmittel als Unterstützung zur Physiotherapie, Prävention und Rehabilitation beim Gelenkerhalt helfen und eine erfolgreiche Rückkehr in den Alltag ermöglichen?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der 8. Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für interprofessionelle Hilfsmittelversorgung (DGIHV) am 31. Januar 2025 in Hannover. Unter dem Titel „Konservativ first?!“ diskutieren Experten, wie konservative Methoden unnötige Operationen vermeiden und die interprofessionelle Zusammenarbeit eine nachhaltige Rehabilitation fördern kann.
„Wir greifen in Deutschland in verschiedenen Bereichen zu schnell zum Skalpell. Um die Patienten besser zu versorgen und gleichzeitig den rasanten Kostenanstieg im Gesundheitswesen zu bremsen, müssen wir die konservative Orthopädie stärken“, betont Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Klinikdirektor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik in Rostock und Vorstandsvorsitzender der DGIHV. „Das schaffen wir nur, wenn wir das fast verlorene Wissen der konservativen Orthopädie in die Ausbildung zurückholen, junge Mediziner für die interdisziplinäre Zusammenarbeit begeistern und die bestehenden Strukturen ausbauen.“ Konservativ first bezieht sich zudem auf die Phase nach einer Operation und eine gesicherte Entlassung aus dem Krankenhaus in die Rehabilitation oder das häusliche Umfeld. „Erst mit einer guten Versorgung kann man sicher in den eigenen vier Wänden genesen. Und damit auch den Drehtür-Effekt vermeiden”, erklärt Prof. Mittelmeier.
Die Fachtagung bietet eine wertvolle Gelegenheit, den Dialog über zukunftsweisende Behandlungskonzepte zu vertiefen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die Patienten und das Gesundheitssystem nachhaltig entlasten.
Interessierte können sich unter info@dgihv.org bereits jetzt für die Fachtagung anmelden.
- Was: 8. DGIHV-Fachtagung „Konservativ first?!“,
- 8 Expertenvorträge und 1 Podiumsdiskussion
- Wann: 31. Januar 2025, 10:00 bis 16:00 Uhr
- Wo: Nife-Hannover, Stadtfelddamm 34, 30625 Hannover
Bildunterschrift: Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Klinikdirektor der Orthopädischen Klinik und Poliklinik in Rostock und Vorstandsvorsitzender der DGIHV begrüßte die Teilnehmer der 7. Fachtagung der DGIHV am 11. August 2023 in Göttingen unter dem Motto „Versorgung stärken – Barrieren abbauen“. Foto: BIV-OT/Abel